Weltweit hat beinahe jede zweite Schwangere (insgesamt 44 Prozent) mit Verstopfung zu kämpfen. Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel ist Verstopfung ein Problem, das werdende Mütter begleitet. Dabei äußert sich Verstopfung in der Schwangerschaft ganz unterschiedlich und hat ebenso vielfältige Ursachen. Zu erkennen ist sie zunächst relativ einfach. Leiden Sie an Verstopfung, haben Sie nur unregelmäßigen und dann ebenso sehr harten Stuhlgang. Sie müssen exzessiv pressen, um sich zu entleeren, fühlen sich aber auch im Anschluss an den Toilettengang nicht wirklich befreit.
Darmträgheit gehört zu den weniger schönen „Nebenwirkungen“ einer Schwangerschaft und wird unter anderem durch den geänderten Hormonspiegel hervorgerufen. Dazu kommt, dass sich viele Mütter gerade in den letzten Schwangerschaftsmonaten nur noch wenig bewegen, wodurch der Darm seine Aktivität verlangsamt und die Verdauung gewissermaßen droht einzuschlafen. Ein weiterer Punkt ist das größer werdende Kind. Umso größer das Baby im Mutterleib wird, desto stärker drückt es auf den Darm, sodass dieser seiner Arbeit nicht mehr uneingeschränkt nachgehen kann.
Die Probleme enden nicht bei einer schweren Stuhlentleerung, sondern ziehen oft weitere Beschwerden nach sich. So kämpfen die Frauen mit Blähungen und leiden an schmerzhaften Hämorrhoiden. Letztere werden vor allem durch das exzessive Pressen herbeigeführt. Nicht selten mindert die Verstopfung die Lebensqualität nachhaltig und beeinflusst das Wohlbefinden nachteilig. Mit Voranschreiten der Schwangerschaft steigt auch das Risiko einer Verstopfung. Im ersten Trimester vergehen von der Aufnahme der Nahrung bis zum Stuhlgang durchschnittlich 75 bis 99 Minuten. Schon im zweiten Schwangerschaftsdrittel nimmt diese Zeit deutlich zu und liegt in ungünstigen Fällen zwischen 125 und 137 Stunden.
Vorbeugen ist wichtig: Diese Tipps helfen
Versuchen Sie wenn möglich eine Verstopfung in der Schwangerschaft zu vermeiden. Oft reichen schon kleine Änderungen im Alltag aus, um eine unangenehme Verstopfung zu umgehen. Auch im dritten Trimester sollten Sie sich jeden Tag wenigstens 30 Minuten bewegen. Das tut nicht nur Ihrem Darm gut, sondern auch Ihrem Kind. Außerdem bleiben Sie so fit für die Geburt, die Ihnen Energie und Kraft abverlangen wird.
Trinken, trinken, trinken – das sollte für jede Schwangere die Devise sein. Um Ihren Körper zu schonen, greifen Sie hier bevorzugt auf Wasser und Kräutertee zurück. Natürlich dürfen Sie auch verdünnte Säfte genießen. ein wichtiger Bestandteil in der Prävention ist die Ernährung. Achten Sie darauf, dass Sie viele Ballaststoffe zu sich nehmen. Am einfachsten ist das mit Vollkornprodukten und genügend Obst.
Gerade im dritten Trimester sollten Sie auf einige Lebensmittel besser verzichten
- Hülsenfrüchte
- Zwiebeln
- Kohlgemüse aller Art
- Schokolade
- Weißmehlprodukte wie helle Brötchen und Weißbrot
- Bananen
Auch wenn der Alltag mal wieder um sie herum tobt, nehmen Sie sich für das Essen Zeit und kauen Sie gründlich.
Verwenden Sie natürliche Hilfsmittel
Sind Sie erst einmal von der Verstopfung betroffen, sollten Sie auf Abführmittel verzichten. Verwenden Sie stattdessen natürliche Hilfsmittel. Lein- und Flohsamen helfen dabei den Stuhlgang zu lösen und die Aktivität des Darms zu steigern. Die Samen allein reichen aber nicht aus. Sie können nur dann die gewünschten Effekte nach sich ziehen, wenn Sie diese mit ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.
Reicht das nicht aus, sollten Sie die Einnahme eines Abführmittels immer mit Ihrem Frauenarzt besprechen. Er wird Ihnen mit Sicherheit ein sanftes Abführmittel empfehlen.